Ma'alto - Darstellung des Herrn / Duchrono d'Mor Eliyo

Ma'alto - Darstellung des Herrn
Als Jesus 40 Tage alt war, gingen seine Mutter Maria und ihr Mann Josef mit ihm in den Tempel. Dort wurde er schon von Semun Sobo erwartet. Semun Sobo war ein Geistlicher, doch er zweifelte an dem, was im Alten Testament stand. Er glaubte nicht, dass der zukünftige Messias von einer Jungfrau geboren werde. Auf Grund seiner Ungläubigkeit musste Semun Sobo so lange leben, bis die Prophezeiung wahr würde. Hunderte von Jahren vergingen und der alte Mann fand nicht seinen ewigen Frieden nach dem Tod. Endlich war der Tag gekommen, Jesus kam in den Tempel, getragen von seiner Mutter Maria. Als der Greis das Kind sah, nahm er es in seine Arme. Er sah die Göttlichkeit in den Augen des Babys und sofort glaubte und wusste er, dass der Erlöser tatsächlich geboren wurde und nun auch ihn erlösen würde. Semun Sobo sprach zu dem kleinen Kind, so, als wäre es ein Erwachsener und bat den kleinen Jesus, ihn in Frieden sterben zu lassen. Noch am selben Tag verstarb der alte Mann und fand seinen ewigen Frieden.

Über den Heiligen Mor Eliyo
Mor Eliyo war ein mächtiger Heiliger, der zu Zeiten des Königs Ahab in Israel lebte. König Ahab hatte die Heidin Isbil geheiratet, die nur an ihre Götter glaubte und zu Götzenbildern betete. Nicht nur, dass sie das tat, sie befahl es sogar dem Volk. Das israelische Volk bekehrte sich immer mehr zum Heidentum, was natürlich den Zorn Gottes auslöste. Er schickte den Heiligen Mor Eliyo, um diesem schlechten Treiben ein Ende zu setzen. Mor Eliyo veranlasste, dass es dreieinhalb Jahre nicht regnen sollte. Große Armut durch Dürre waren die Folge. Er lebte bei einer Witwe, die ihn trotz ihrer Mittellosigkeit bei sich aufnahm und ihre wenigen Gaben mit ihm teilte. Als Dank dafür sorgte der Heilige dafür, dass ihre Lebensmittelvorräte nie endeten. Eines Tages erkrankte ihr einziger Sohn und verstarb. Durch die Gebete von Mor Eliyo wurde er wieder zum Leben erweckt, dann verließ der Heilige die Witwe und ging zur Königin Isbil. Mit dieser schloss er eine Wette ab. Es ging darum, wessen Gottheit die tatsächlich Mächtige war. Der Verlierer müsste all seine religiösen Vertreter enthaupten. Gesagt, getan. Aufgabe dieses Bewerbs war es, nur durch Gebete - ohne weiteres Zutun! - ein Opfer auf einen riesigen Holzhaufen mit Hilfe des/der jeweiligen Gott/Götter zu entflammen. Isbils Priester beteten zu ihren Göttern, doch der Holzhaufen blieb unverändert. Sie gaben auf. Jetzt kam der Heilige Mor Eliyo an die Reihe. Kaum hatte er sein Gebet gesprochen, schon entflammte das Opfer auf dem Holzhaufen.
Mor Eliyo hatten einen Schüler namens Elischah. Als der Heilige spürte, dass seine Zeit gekommen war, die Erde zu verlassen, machte er sich mit Elischah auf den Weg zu einem Berg um ins Himmelreich zu steigen. Unterwegs fragte er den jungen Mann, was dieser sich denn von ihm wünschte oder erwartete. Elischah antwortete, er wolle nur den Segen des Heiligen empfangen dürfen. Als sie zu einem Fluss kamen, zog Mor Eliyo seinen Mantel aus, schwang ihn über das Wasser und befahl die Teilung des Flusses, damit sie ihren Weg fortführen konnten. Und so geschah es. Endlich kamen sie zu dem Berg. Mor Eliyo stieg auf den Berg, plötzlich kamen riesige Sturmböen und der Körper des Heiligen wurde mitgerissen, vom Boden wurde er in den Himmel gehoben. Als er hinaufschwebte, flog sein Mantel auf Elischah. Er zog den Mantel an und machte sich auf den Heimweg, um die Agenden des Heiligen Mor Eliyo weiterzuführen. An dem Fluss angekommen, zog auch er den Mantel aus, schwang ihn über das Wasser und wieder teilte sich der Fluss und der junge Mann konnte weitermarschieren.

In der St. Petrus und Paulus Pfarre wurde das Fest der Ma'alto (Darstellung des Herrn) und der Gedenktag von Mor Eliyo, dem Familienheiligen der Familien Araz und Arslan, nach der syrisch-orthodoxen Tradition gefeiert. Die am Tag zuvor gesegneten Kerzen - heuer gespendet von Simaan Asmar und Nebil Otku - wurden schon beim Kircheneingang an die Gläubigen verteilt. Während des Evangeliums, bei der Wandlung und beim Hochgebet stand die Gemeinde mit brennenden Kerzen in der Hand. Höhepunkt war die Prozession, der Festumzug durch das Gotteshaus. Neben den üblichen Teilnehmern waren diesmal Maria Maroge (sie trug das Muttergottesbild) und Lahdo Ercin (er trug die Heilige Bibel) beim Umzug dabei.

Im Anschluss an die Heilige Messe lud die Frauenkommission in den Pfarrsaal zu hausgemachten Mehlspeisen ein. Eine sehr erfreuliche Nachricht teilte Abuna Sami seiner Gemeinde mit. Zeki Özbakir hat sein Medizinstudium erfolgreich beendet. Wir freuen uns sehr, einen weiteren Mediziner in unserer Mitte zu haben und gratulieren herzlich. Für die vor zwei Wochen geweihten Ministranten hatte Gülay Arslan eine Überraschung. Jeder junge Mann erhielt eine CD mit Fotos von der Weihe, als Erinnerung an seinen großen Tag.

Ein herzliches Dankeschön an die Frauenkommission und an alle Helferinnen und Helfer, die dieses Fest durch ihre Arbeit und Mithilfe zu einem richtig schönen Erlebnis gemacht haben.

Mögen die Gebete des Heiligen Mor Eliyo mit uns sein und uns auf unserem Weg der Nächstenliebe bestärken und begleiten! Amen.


Da die Fotos jetzt hier größer zu sehen sind, werden sie nicht mehr extra zum Download angeboten!
Wir danken für das Verständnis!

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