Gebetswoche für die Einheit der Christen

Gebetsgottesdienst mit P. Sami Ucel und P. Franz Mikl in der Kirche "Zur Heiligen Dreifaltigkeit" (Votrubakirche)

Im Rahmen der "Gebetswoche für die Einheit der Christen" fand, seit der Gründung der St. Petrus und Paulus Pfarre, am 15. Jänner 2003 der erste Gottesdienst, der gemeinsam mit einer römisch-katholischen Gemeinde gefeiert wurde, statt. An dieser Messe nahmen der Kirchenrat, Jugendrat, Kinderchor, die Frauenkommission, und andere Gemeindemitglieder beider Kirchen teil.

Der Gottesdienst begann mit dem Einstiegslied: "Mache dich auf und werde Licht". Beide Gemeinden sangen dieses Lied mit grosser Freude. Dann begrüßte P. Franz Mikl (Pfarrer der Kirche "Zur Heiligen Dreifaltigkeit") alle Messebesucher recht herzlich. An diesem Abend wurden Textstellen aus den Briefen an die Korinther gelesen, da der Gottesdienst zur "Gebetswoche für die Einheit der Christen" im Jahr 2003 unter dem Thema: "Ein Schatz in zerbrechlichen Gefässen" (2. Kor 4, 5-18) stand.

Die Ministranten und der Kinderchor sagen syr.-orth. Kirchenlieder ("Halleluja", "Qadische") auf aramäisch. P. Sami las einige Teile aus dem 2. Brief an die Korinther und erzählte im Anschluss über die Heimat der syr.-orth. Christen. Besondere Zustimmung fanden seine Worte "Solange man nicht von Gott verlassen wird, kann nichts schief gehen". Er betonte auch, dass das Ziel des gemeinsamen Gottesdienstes das Kennenlernen beider Kirchen sei. Er erzählte sowohl Geschichtliches als auch Aktuelles über die syrisch-orthodoxe Kirche und sprach über das "zerbrechliche Fass von Paulus". Dieses Fass steht für die Welt in der wir leben.

P. Sami begründete sein katholisch-theologisches Studium mit dem Herausfinden der Disziplin der Europäischen Ordnung. Er ist der Meinung, dass Europa der starke Glaube, der einen leben lässt, fehlt. Die Syrisch-Orthodoxen besitzen noch diesen starken Glauben. P. Sami erklärte, dass die Heiligen Sakramente der syr.-orth. Kirche dieselben sind wie die der röm.-kath. Kirche, nur werden sie mit anderen Riten gefeiert bzw. durchgeführt. Er zeigte die Hostie in der syrisch-orthodoxen Messe. Das gesäuerte Brot und Wein werden durch das Hochgebet und den Heiligen Geist in den Leib und das Blut Christi verwandelt (Heilige Wandlung).

Anschließend beteten alle Anwesenden das "große Glaubensbekenntnis" (Abu ahid). Das "Vater Unser" (Abun d'beschmajo) wurde dann auf aramäisch gesungen. Der Friedensgruß folgte sowohl nach syr.-orth. als auch röm.-kath. Tradition.

Zwei junge Gläubige - je einer aus jeder Gemeinde - fügten symbolisch das "zerbrochene Gefäß" zusammen. Macht und Verurteilung sind nicht wichtiger als der Auftrag Jesu an die Menschheit, nämlich dem Menschen zu dienen!

P. Sami überreichte als Geschenk sein Buch "Die Sprache Jesu heute" an P. Franz Mikl. P. Franz Mikl freute sich darüber und scherzte, er hätte nun 1000 Jahre Zeit um die Sprache Jesu zu erlernen. Am Ende des Gottesdienstes sangen die Gläubigen gemeinsam das "Vater Unser" auf Deutsch, sie hielten dabei die Hände ihrer Sitznachbarn.

Nach dem Gottesdienst versammelten sich die Gläubigen im Pfarrsaal. Die Frauen beider Gemeinden hatten für ein reichliches Buffet gesorgt. Es herrschte bis zum Schluss eine sehr angenehme Atmosphäre, in der man spürte, dass jeder von jedem verstanden, respektiert und anerkannt wurde.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die aktiv bei den Vorbereitungen und am Gottesdienst gearbeitet haben. Die Gläubigen beider Gemeinden freuen sich bereits jetzt schon auf den nächsten gemeinsamen Gottesdienst.

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