"Uschano" Palmsonntag

Am Palmsonntag, eine Woche vor der dem Fest der Auferstehung wird der Einzug Jesus in Jerusalem gefeiert. Jesus schickte seine Jünger zu einem Ort. Sie würden dort einen jungen Esel, angebunden an einer Hausmauer, vorfinden. Diesen Esel sollten sie Jesus bringen. Der Esel war als das Reittier Jesus für den Einzug in Jerusalem, die Hauptstadt von Israel, vorbestimmt. Seine Anhänger folgten seinen Worten und brachten ihm das Tier.

Jesus wählte den Esel, weil die Juden dieses Tier als das niedrigste und geringste Lebewesen ansahen, ja, sie verachteten es sogar! Die Wahl des Esels - an Stelle einer Pferdekutsche oder einer von Sklaven getragenen Senfte - zeugt von Jesus Bescheidenheit und seinem Respekt vor jeglicher Art von Gottes Geschöpfen.

Als Jesus in die Stadt einzog, wurde er von dem Volk bejubelt und gefeiert wie ein König. Sehr zum Trotz der Hohenpriester Jerusalems. Die Menschenmenge breitete Kleider und Palmenzweige auf dem Weg Jesus.

Als Jesus zum Tempel kam, war er sehr erbost darüber, dort viele Kaufleute ihre Geschäfte erledigen zu sehen. Im Hause Gottes! Er ermahnte das Volk, derartige unangebrachte und sündige Aktionen zu unterlassen oder Gottes Zorn würde sie dafür bestrafen.

Der Umzug durch die St. Petrus und Paulus Kirche symbolisierte den Einzug Jesus in Jerusalem. So wie einst, jubelten auch an diesem Tag die Gläubigen während des Umzugs. Sie warfen als Zeichen ihrer Freude und Zuneigung Olivenblätter - ganz nach alter syrisch-orthodoxer Tradition. Abuna Sami trug das Heilige Kreuz, das gänzlich verziert mit Olivenbaumästen war, durch das Gotteshaus.

Die Kinder der Madraschto und Ministranten sangen Hymnen und Gebete. Der heurige Palmsonntag war besonders schön, denn die musikalische Begleitung der Hymnen auf dem Piano von Thomas Ücel gab dem Fest eine besonders feierliche Note.

Abuna Sami segnete die Olivenbaumäste und am Ende der Zeremonie bekam jeder Gläubige ein Ästchen mit nach Hause. Ganz nach altem Brauch und Sitte werden die geweihten Ästchen zu einem Kreuz zusammengebunden und im eigenen Heim aufbewahrt.

Nach der Heiligen Messe traf man sich noch im Pfarrsaal ein, und genoss in gemütlicher Atmosphäre eine wärmende Tasse Tee oder Kaffee.

Daniel Albayrak hatte eine Überraschung für Abuna Sami vorbereitet. Der junge talentierte Kunstschnitzer hatte einen "Tabho" (Backstempel für die Hostie) für den Priester handgefertigt. Bestimmt schmecken die künftigen "Tauhune" (Hostien) jetzt noch besser und werden auch noch schöner ;-)

Ein herzliches Dankeschön an Isih Albayrak, der auch heuer wieder die Olivenbaumäste für die Gemeinde gespendet hat!


« zurück