Fest des Kreuzes - 'Etho du Slibo

Anlässlich des Fests des Kreuzes ('Etho du Slibo) wurde am Sonntag, 12. September 2004 ab 11.30 Uhr die Heilige Messe feierlich zelebriert. Die Mädchen und Buben der Madraschto, gekleidet in ihren Engelsgewändern, waren diesmal besonders lautstark beim Singen der Hymnen. Thomas Ücel begleitete sie am Keyboard und unterstrich damit den lieblichen Klang der Kinderstimmen.

Manuela Ersoy las aus dem Paulus-Brief an die Galater.

Abuna Sami erzählte in seiner Predigt über die Bedeutung des Kreuzes. Das Material - Gold, Silber, Holz oder sonstige Materialien - aus dem es besteht, und auch die Größe des Kreuzes haben keinerlei Einfluss auf seine Bedeutung und Macht. Das Kreuz als solches ist ein sehr wichtiges Symbol in unserer Religion. Der Tod Jesu Christi am Kreuze hat uns erlöst. Laut der syrisch-orthodoxen Liturgie werden alle religiösen Handlungen (Heiligen Sakramente, Gebete, ...) mit dem "Kreuz besiegelt". Daher sollte das Tragen eines Kreuzes nicht aus Modezwecken - "Flinserl" oder überdimensional große Kreuzanhänger - getragen werden.

An diesem Sonntag war auch gleichzeitig der Namenstag der Helena. Konstantin, König von Konstantinopel, hatte einst einen Traum. Er sah sich gegen seine Feinde kämpfen, doch konnte er diese nur mit Hilfe der Kraft des Kreuzes Christi besiegen. Er erzählte seiner Mutter Helena von dieser Vision und bat um ihre Rat. Helena war eine sehr streng gläubige Frau. Sie nahm den Traum ihres Sohnes sehr ernst. Sie ordnete die Suche nach dem Kreuz Christi an und ließ es aus dem tief unter der Erde liegenden Versteck ausgraben. Weiters befahl sie das Auffinden der Nägel, die man einst in den Körper Jesus geschlagen hatte. Die Nägel wurden eingeschmolzen und in das Eisen für die Herstellung von Hufeisen gemischt. Diese Hufeisen schlug man dann auf das Pferd ihres Sohnes. Durch die Stärke ihres Glaubens und ihr Vertrauen auf Gott, besiegte ihr Sohn - wie er es in seinem Traum gesehen hatte - auf diesem Pferd auch seine allerstärksten Feinde.

Einzelne Partikel des Heiligen Kreuzes sind heute noch in vielen Museen und Klöstern auf der ganzen Welt zu besichtigen. Die Macht des Heiligen Kreuzes ist für den Christen nach wie vor von großer Bedeutung.

Zur Feier des Tages fand auch wieder ein Festumzug durch das Gotteshaus statt.

Lahdo Ercin und seine Kinder mitsamt ihren Familien haben sich diesen Tag als ihren Familienfeiertag ausgesucht. Aus diesem Grund luden sie in den Pfarrsaal zu einer erfrischenden und wohlschmeckenden Jause ein. Bei angenehmer Atmosphäre verbrachten die Pfarrgemeindemitglieder noch einen schönen Nachmittag zusammen.

Auch wurde an diesem Sonntag an den kürzlich in Enhil verstorbenen Aziz Ercin, Vater von Zero Ercin, gedacht - Aloho m'hasele!


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