"Suboro" (auch "Basimbar" genannt) - Verkündigung des Herrn

Heuer wurde das Fest der Verkündigung des Herrn "Suboro oder "Basimbar" genannt besonders gefeiert. Seine Eminenz Mor Julius Jesu Cicek, Erzbischof von Mitteleuropa gab uns die Ehre und feierte das große Fest mit uns. Der Bischof war anlässlich des Begräbnisses von Kardinal König - Aloho m'hasele - nach Wien gereist.

Am Samstag Nachmittag empfang die St. Petrus und Paulus Gemeinde den Bischof schon im Pfarrhof. Gemeinsam betraten seine Eminenz und Abuna Sami das Gotteshaus und hielten das Abendgebet (Vesper) ab. Nach der Abendmesse machte sich die Frauenkommission und ihre zahlreichen Gehilfen an die Arbeit um den Pfarrsaal für den Empfang des Bischofs vorzubereiten. Hausgemachte Mehlspeisen - alle nach Rezepten der Fastenzeit gebacken - deckten die Tische.

Um ca. 19.30 Uhr betrat der Bischof den Pfarrsaal. In einer sehr netten und amikalen Atmosphäre lud er zum Dialog ein. Besonders amüsant und interessant waren einige Anekdoten aus dem Leben des Bischofs. Er erzählte u.A. wie es dazu kam, dass er sich zum Mönchtum berufen fühlte. Auch sehr schön war, als der Bischof ein aramäisch-kurdisches Blues-Lied sang. Die Anwesenden waren so sehr von dem Lied ergriffen, dass nahezu alle mit den Tränen des Gerührtseins zu kämpfen hatten. Nachdem man sich wieder beruhigt hatte, wurde ein gemeinsames Gebet gesprochen. Wenig später war das Treffen zu Ende und man freute sich bereits auf das Wiedersehen am nächsten Tag.


Am Sonntag begann der Gottesdienst um 11.30 Uhr. Trotz der Umstellung auf Sommerzeit, schafften es die Gläubigen pünktlich zu erscheinen. Das Gotteshaus war bis auf den letzten Sitzplatz voll besetzt.

Die Heilige Messe des "Suboro" wurde von seiner Eminenz dem Erzbischof und Abuna Sami zelebriert.

"Suboro" ist die Verkündigung des Herrn. Der Erzengel Gabriel suchte am 25. März die Jungfrau Maria auf und sagte ihr, sie sei die Auserwählte und sie würde den Sohn Gottes, empfangen durch den Heiligen Geist, gebären. Der Name des Kindes solle Jesus sein und er würde geboren werden um die Menschen zu erlösen.

In seiner Predigt sprach der Bischof die Bedeutung der Fastenzeit an. Es gibt drei Dinge, die ein Gläubiger während der Fastenzeit unbedingt beachten sollte. Zum Einen sollte jeder Gläubige sich seiner Sünden bewusst sein und sie - ganz gleich wie schwer sie sind - bereuen. Er sollte Buße tun. Zweitens sollte jeder Gläubige vor allem in der Fastenzeit Armen oder Hungernden helfen, er sollte also durch Geld oder Sachgütern den Schmerz der Leidenden zu lindern versuchen. Der dritte wichtige Appell des Bischofs, auf den besonders während der Fastenzeit nicht vergessen werden sollte, ist das Bitten und Beten für die Verstorbenen. Man soll alle Verstorbenen bedenken, ihren Namen dem Priester geben, sodass dieser für sie am Heiligen Altar Gottes beten kann.

Der ganze Festgottesdienst wurde von Thomas Ücel am Piano begleitet. Der junge Ministrant unterstrich mit seinem Spiel die Schönheit der musikalischen Klänge unserer Kirchenhymnen.

Beim Verlassen des Gotteshauses erhielten alle Anwesenden ein gekordeltes rot-weißes Band von Ediba Aktas, das sie - wie auch letztes Jahr schon - nach altem Brauch erarbeitet hatte. Das Band symbolisiert die Menschheit (rot) und Gottheit (weiß) Christi.

Nach dem Gottesdienst und der Zeremonie wurde die Gemeinde von der gesamten Familie Albayrak, die diesen besonderen Tag seit Jahrzehnten als Familienfesttag feiert, in den Pfarrsaal eingeladen.

Wie alles was schön ist, immer zu schnell vorbei geht, war auch das Wochenende mit unserem Bischof zu viel schnell vergangen. Wir wünschen seiner Eminenz einen guten Heimweg. Möge Gott ihn mit Gesundheit, Zufriedenheit, Kraft und vor allem Geduld mit seiner Diözese schenken!


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