Ostern in der St. Petrus und Paulus Pfarre!

Karwoche
Wie bereits letztes Jahr, wurde auch heuer wieder die Karwoche nach alter syrisch-orthodoxer Tradition gefeiert. Höhepunkt des Gründonnerstags war die Fußwaschung. Abuna Sami kniete - wie einst Jesus - vor seinen "Jüngern" und wusch ihnen die Füße. Der nächste Tag war wohl der traurigste für die Menschheit: der Karfreitag. Es war der Tag, an dem der Leidensweg Christi seinen Höhepunkt hatte. Abuna Sami trug - wie einst Jesus - das Kreuz. Wie es in der Schrift steht, hat ihm Simon von Cyrene während des Kreuzwegs beim Tragen geholfen. In der St. Petrus und Paulus Pfarre hat Daniel Albayrak die Rolle des Simon übernommen und nahm Abuna Sami das Kreuz auf der Hälfte des Weges ab. An diesen beiden Tagen war das Gotteshaus überfüllt. Vor allem der Karfreitag zog die Gläubigen in die Kirche - kein Sitzplatz und nahezu auch kein Stehplatz waren mehr frei. Alle wollten den alten syrisch-orthodoxen Brauch - unter der "Nahscho" (Sarg Jesus) gehen - miterleben.

Zum Thema Karwoche hielt letztes Jahr Abuna Sami gemeinsam mit Malfono Isa Demir einen Vortrag. Wer sich näher über Traditionen, Bräuche und theologische Hintergründe des syrisch-orthodoxen Glaubens informieren möchte, kann auf den Bericht des Vorjahrs zurückgreifen. » hier zu lesen


Ostermesse
Am Ostersonntag waren über 500 Gläubige zur Heiligen Messe erschienen. Natürlich war auch diesmal wieder Sitzplatznotstand, aber gerne nahm man die Mühe auf sich, den Gottesdienst auch im Stehen mitzufeiern. Besonders auffällig war, dass sehr viele Kinder dabei waren. Und heuer waren sie auch besonders brav. Sogar die Jüngsten wussten, welch großer Tag es war und wussten sich zu benehmen!

Zu Beginn des Festgottesdienstes verkündete uns Abuna Sami dreimal die Botschaft: "Jesus ist auferstanden!" Die Gemeinde erwiderte: "Wir glauben und bekennen es!" Diese Botschaft löste bei den Gläubigen eine lautstarke Freude aus. Die Frauen beglückten uns auch mit ihrem traditionellen Freudenträller. Dann steckte Abuna Sami das Kreuz, das Jesus Christus symbolisierte, wieder auf das Holzkreuz.

Marlen Ölkü las aus dem Paulus-Brief. Abuna Sami las das Heilige Evangelium (Die Frohe Botschaft). Natürlich ging es um die Auferstehung Jesus Christus. Als Maria zum Grabe kam, fand sie es leer vor. Zwei Engel verkündeten ihr die Frohe Botschaft, der Messias wäre - so wie er es vorhergesagt hatte - von den Toten auferstanden. Sie solle dies nun allen seinen Jüngern sagen. Und so geschah es.

Abuna Samis Predigt des Tages galt vor allem der Jugend. Er rief seine Jugendlichen dazu auf, gegenseitige Unterstützung - ja sogar Wegweiser - zu sein. Wenn ein junger Mensch den Glauben verloren hat, sich nicht in der Gesellschaft platzieren kann und/oder will, soll man ihm helfen, wieder zurück zu finden. Der Einfluss der Jugend auf- und untereinander ist nicht zu verachten. Dieser Einfluss sollte positiv eingesetzt werden. Unsere Religion ist eine Religion der Liebe. Liebe ist das einzig geltende "Gesetz". Wir sollten also nur nach diesem Gesetz leben und verständnisvoll, tolerant, großzügig und vor allem geduldig mit unseren Mitmenschen umgehen. In Zeiten wie diesen, ist es von aller größter Wichtigkeit, den Verführungen widerstehen zu können, dazu bedarf es natürlich auch Hilfe. Neben der Hilfe Gottes ist die Unterstützung seitens der Familie, der Freunde und Bekannte unabdingbar.

Wie an jedem großen Festtag zogen auch diesmal wieder Abuna Sami, seine Ministranten und die Kinder der Madraschto durch das Gotteshaus. Hazme Ölku - sie trug das Muttergottesbild - und Daniel Albayrak - trug die Heilige Bibel - waren beim Umzug auch dabei.

Nach dem Gottesdienst wünschte man sich gegenseitig im Vorhof des Gotteshauses ein gesegnetes und frohes Osterfest (Brich qiamto d'Moran!) und natürlich wurde auch nicht auf das traditionelle "Eierbecken" vergessen! Ein herzliches Dankeschön an Isih Albayrak, der der Gemeinde die Ostereier schenkte und damit nicht nur den Kindern eine große Freude machte!
"Aloho kothu cher dithe"!


"Oster-Havle"
"Der Saal ist schön und groß, da feiern wir gerne" ... ganz frei nach diesem Motto wurde bei der diesjährigen Oster-Havle im Kultursaal getanzt. Der Abend begann um 20.00 Uhr. Diesmal sorgten Metin und seine Musiker für die Stimmung. Schon vor dem Eintreffen von Abuna Sami wurde getanzt, gelacht und richtig gefeiert. Die Auferstehung unseres Herrn ist wohl für einen Christen das größte und wichtigste Fest überhaupt - und dementsprechend war auch die Freude und Begeisterung den Festgästen ins Gesicht geschrieben!

Einen erfolgreichen Bühnenakt boten uns Metin und seine Musiker Munir (Sas), Markus (Keyboard) und Simon (Darbacke)! Die jungen Leute sorgten für Bombenstimmung. Kaum war ein Ton zu hören, schon waren alle in Richtung Tanzfläche unterwegs.

Als Abuna Sami den Saal betraf, war die Stimmung schon sehr gut. Das erfreute sein Priesterherz natürlich ganz besonders. Gerne begrüßte er alle Anwesenden und wünschte nochmals ein Frohes Fest. Auf seinem festlich dekorierten Tisch tummelten sich Mitglieder des Kirchenrats, Ministranten und natürlich auch andere Gemeindemitglieder.

Eine sehr große Freude machte uns auch David Özkaya! Er gab das eine oder andere Schmankerl aus seinem Reportoire zum Besten! Und er war wirklich ausgesprochen gut! Vor allem das Duett mit Metin war sehr professionell.

"Mensch, was willst du mehr?" ... diese Havle bot wirklich jedem was. Das Essen war ausgezeichnet, die Getränke kalt, die Musik sehr gut und die Stimmung ausgelassen und entspannt. So stellt man sich ein harmonisches Fest eben vor und so war es auch. Eine absolut gelungene Havle! Herzlichen Glückwunsch dazu und vielen Dank für die Organisatoren! Nach einem solchen Abend freut man sich schon auf die nächste Veranstaltung!


Ostermontag - "THNAHTO"
Am Ostermontag "I Thnahto" wurde ab 10.30 Uhr der Gottesdienst gefeiert. Im Anschluss daran fuhren die Gläubigen und Abuna Sami auf den Wiener Zentralfriedhof, um dort gemeinsam für die Verstorbenen zu beten und anschließend - ganz nach altem Brauch - zu speisen. Das sonnige Wetter gab dem ganzen Event eine besonders angenehme Note.


Aufgrund hoher Anzahl sind die Bilder in zwei getrennten Fenstern zu sehen:

      1. KARWOCHE - Aufnahmen von Gründonnerstag und Karfreitag und
      2. OSTERSONNTAG - Aufnahmen vom Festgottesdienst und Oster-Havle
 
KARWOCHE

 
OSTERSONNTAG

« zurück